Sonntag, 17. Juni 2012

>^..^< miau

Da bin ich wieder *streckt sich genüsslich*

Mittlerweile bin ich hier total angekommen. Bzw. überhaupt sowas wie angekommen. Leute, ich fühle mich wohl!

Ich habe einen wunderschönen Kratzbaum bekommen, den ich - ganz Kater - natürlich erst mal ignoriere.

So viele verschiedene Menschen haben in den letzten Wochen an mich gedacht und haben mir Packete und Spenden geschickt. Ich glaube mittlerweile wieder an das Gute im Menschen und lass mich auch kraulen und bestechen. Von meiner Retterin Enigma Eden habe ich ein tolles Starterset mit Leckerlies und Bürste und einem Kuschelkissen bekommen. Ich liebe liebe liebe mein Kuschelkissen!

Ratte hat mir ein Schmusetuch genäht (jawohl, Linus braucht ein Schmusetuch!) und noch 2 Katzenbücher rein gelegt, die gleich gelesen und weiter verteilt wurden.

Und von Valesca kam sogar ein Päckchen aus dem Ausland zu mir. Da drin waren Unmengen an Nassfutter - ich sterbe für Nassfutter. *seufzt* - Spielzeug, eine Kratzmatte und ein Rascheltunnel sowie ein gestickter Katzenpatch. Außerdem getrocknete Kaninchenbrust. Da bekomme ich langsam aber sicher wieder richtig Appetit. Zuerst wollte ich nämlich gar nicht essen. Aber das kommt wieder.

Doch, ich fühle mich wohl. Dabei sah es zwischenzeitlich schwierig aus.
Um es mit einem Wort zu sagen: Konkurrenz!

Aconite!
Eines schönen Tages war sie da. Zugegeben, sie ist süß, sie ist wunderschön und sie ist lieb, aber WAAAH. Ich würde niemals zugeben, dass ich Angst gehabt hätte. Aber Skepsis ist ja wohl angebracht. Zumal sie sich ausgesprochen gut mit dem wedelnden Etwas versteht.

Aber im Stillen hege ich immer noch meine Träume vom Paradies. Die sind nicht aufgegeben. Und ein Paradies habe ich verdient. Aber vielleicht habe ich es ja schon gefunden? Mal sehen ... mal sehen. Ich beobachte weiter und bleibe eine Spur misstrauisch, mach es mir gemütlich, behalte die Lage aber im Überblick. Man weiß ja nie :)

Sonntag, 3. Juni 2012

Nicht mein Tag!

Man man man. Heute ist echt ein komischer Tag. Ich kann solangsam wieder einigermaßen klar denken, aber trotzdem hab ich das dringende Bedürfnis mich zu verkriechen. Zum Glück ist mein Katzenklo ein kleine Höhle. In der verharre ich nun seit der Nacht.

Irgendwann wurde die Frau wach und hat mir etwas Wasser und Futter in die Höhle gestellt, ich maunze wenn ich sie sehe, möchte aber meine Ruhe. Aber ich hab Hunger. Das muss ich zugeben. Mjam. Hin und wieder schaut sie nach mir und auch die anderen sind interessiert. Mir ist das alles zuviel. Hoffentlich kommt mein Kratzbaum morgen.

Gerade hatte ich den Schreck meines Lebens. Das wedelnde etwas streckte den Kopf vor meinen Höhleneingang. Ich bin kurzerhand explodiert und hab nach ihm gehauen. Nicht erwischt, aber dem hab ich's gezeigt! Der ist abgehauen. Vorsichtshalber hab ich die Frau auch noch angefaucht. Mal sehen ob ich nun meine Ruhe hab. Gebt mir doch einfach ein bisschen Zeit.

Samstag, 2. Juni 2012

Gestatten?

.. ich bin Linus. Linus von Nerdistan.

Bzw. Morek. Dh. Nein. Morek war ich. In meinem alten Leben. Im Moment bin ich noch etwas benommen von den Narkosewirkungen und überhaupt von den Ereignissen der letzten Tage. Ich möchte es mir aber nicht nehmen lassen hier meinen Platz einzunehmen, es mir bequem zu machen und meine Geschichte zu erzählen.

Es begann Anfang der Woche. Genauer gesagt am Dienstag. Mein Dosenöffner hat sich die letzten Tage schon etwas merkwürdig verhalten und das Revier umgeräumt. Am Dienstag war er dann einfach weg. Und ein großer Teil meines Reviers auch. Ich wurde in die Küche gesperrt, ohne Wasser, ohne Futter und ohne Personal. Einfach alleine. Irgendwann kam eine Frau vorbei und hat mich gesehen. Ich hörte sie mit meinem Dosenöffner diskutieren. Dieser ist der Ansicht, dass ich ihm die Wohnung vollmarkieren wurde, weil ich mit nicht kastriert sei und er mich nicht mitnehmen könne, so leid es ihm tut. Tierheim gnge auch nicht, weil das ja was kosten würde. Die Frau war sehr aufgeregt und kam mit einer zweiten Frau wieder. Irgendwann schafften sie es mir etwas Futter durch das gekippte Fenster zu geben, aber ich war alleine. Sehr ungewohnt.

Am Mittwoch kam dann irgendwann mein Dosenöffner wieder und ich bekam mit wie ihm die zweite Frau seinen Schlüssel abluchste. Juhu, Futter, Wasser, Katzenklo und Streicheleinheiten. Trotzdem war ich verwirrt und skeptisch. Nicht dass ich nicht Herr der Lage gewesen wäre, immerhin bin ich ein Kater. Aber ja. So ohne Dosenöffner und Krauleinheiten ist das alles etwas schwierig. Irgendwie ging die Zeit rum und am Donnerstag wurde ich, nach einem weiteren Besuch meines alten Dosenöffners, von der zweiten Frau in eine Tasche gesteckt und wir verreisten. Ich kann es euch sagen. Bahnfahren ist nicht mein Ding. Zum Glück bekam ich ein standesgemäßes Kissen und man sprach beruhigend mit mir. Als dann noch die Frau weg war und ein anderer - mir völlig unbekannter - Mann mit mir weiter reiste, wurde mir ganz anders. Ich blieb stumm und still an mein Kissen gedrückt und verstand die Welt nicht mehr. Als ich endlich einigermaßen an die Situation gewöhnt war, waren da zwei neue Gesichter. Oh nein, drei. Da war noch etwas. Es war groß, es wedelte und hechelte mich an? Zuviel Stress für mich. Und ein Katzenklo hatte ich auch nicht. Määäh. So unangenehm es mir war, aber ich konnte nicht mehr. Ich wollte mich verkriechen. Auch wenn ich Interesse an den beiden neuen Gesichtern hatte. Sie blinzeln mir zu und redeten ruhig mit mir. Das war gut. Wäre nicht der ganze andere Stress um mich rum gewesen. Und das Autofahren. Sie nahmen mich mit und ich kam noch weiter weg von meinem Revier zu einem weiteren fremden Mann. Er nahm mich in Empfang und packte mich vorsichtig in eine große Box. Dann war Ruhe. Endlich Ruhe.

Freitag morgens erwachte ich und wurde kurz darauf mehrfach gepickst. Die Erinnerung verschwand. Nachdem ich halbwegs wieder da war, waren die beiden Gesichter von gestern wieder da. Sie sprachen wieder ruhig mit mir und nahmen mich mit. Es sei wohl alles gut gegangen bei der Kastration, hörte ich. Möchte ich wissen was das ist? Und ich sei grundimmunisiert, entwurmt und ein lieber. Na das höre ich doch gerne. "Klar bin ich ein lieber. Aber bitte bitte fahrt nicht soviel Auto mit mir und haltet mir erstmal das große wedelnde etwas vom Leib" war so alles was ich denken konnte. Aber ich musste wieder Autofahren und wurde in ein neues Revier gebracht. Da war noch ein drittes Gesicht. Man lächelte mich an, sprach ruhig mit mir und stellte mich erstmal ab. Nach und nach konnte ich meine Sinne sortieren und stellte fest, dass es wohl eine Frau und zwei Männer waren die hier in einer Nerd-WG namens Nerdistan wohnten. Das wedelnde braune Etwas war ein Hund. Ein Labrador der zu der Frau gehörte. Und ich sollte hier nun leben. Man man, soviel erlebt. In so kurzer Zeit. Das muss erstmal sacken. Heute ist Samstag und nachdem ich gestern schon ausgibig mit wankenden Schritten mein neues Revier erkundet habe und mir ettliche Streicheleinheiten abgeholt habe, möchte ich nun einfach nur schlafen und mich auskurieren.

Aber glaubt mir. Ihr hört von mir!

Mein letztes Bild im alten Revier!

Linus von Nerdistan aka Morek ist ein EKH Kater von ca 2 1/2 Jahren. Die Geschichte wurde nur unzureichend wiedergegeben. Als ich den Notruf der lieben Enigma Eden am Mittwoch gelesen habe, dass in ihrem Haus ein Kater nach dem Auszug zurück gelassen wurde, wollte ich schon am Donnerstag nach Bielefeld fahren und ihn anholen. Es ist an der Strecke gescheitert und weil ich tierische Kopfschmerzen hatte. Es war aber klar, dass ich ihm hier ein Auffangbecken gebe um sich zu fangen. Tierheim wäre ein weiteres Trauma gewesen. Meine beiden Mitbewohner waren auch der Ansicht, dass er eine Chance verdient und sind sehr tierlieb.

Linus hat dann auf Umwegen den Weg nach Hannover gefunden und wird hier sein neues Zuhause in unserer WG bekommen. Wir fühlen uns alle drei verantwortlich für seinen Schutz und wollen ihm die Liebe und Fürsorge geben, die er braucht. Er ist ein kleiner, lieber, tapferer Kater. Da die Anteilnahme und Unterstützung im Forum riesig war und auch spontan viele Userinnen von sich aus Sach - und Geldspenden für Linus auf den Weg gebracht haben, möchte ich ihm hier seinen Platz einrichten, damit seine Patinnen sehen können, wie er sich entwickelt.

Außerdem soll dies ein Mahnmal sein, sich genau zu überlegen was es bedeutet einem Tier ein zuhause zu geben. Tiere sind empfindsame Lebensformen und brauchen den Menschen. Sie bedeuten Verantwortung und Kosten. Dafür geben Sie einem unbeschreiblich viel. Liebe, Vertrauen und ein lächelndes Herz.

Des weiteren möchte ich zeigen, dass selbst Tiere aus Problemsituationen zu ganz wundervollen Weggefährten heranwachsen können. Gebt Tieren, zb aus Tierheimen eine Chance. Es muss nicht immer ein rassenreines Zuchttier sein, selbst wenn auch diese durchaus ihren Reiz und ihren Sinn haben.

Zudem möchte ich euch bitten nicht die Augen zu verschliessen, sondern zu handeln, wenn ein Tier geschlagen wird, ausgesetzt oder zurück gelassen wurde oder im Sommer alleine im Auto sitzt. Selbiges gilt für Kinder. Geht mit einem offenen Herzen durch's Leben.

Hier ist es noch etwas rudimentär und nicht wirklich eingerichtet, aber das wird im Laufe der Zeit gemütlich werden. In dem Sinn: viel Spaß beim lesen :)